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Jede Veroeffentlichung der Fotos meiner Arbeiten setzt mein Einverstaendnis voraus.

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Mein Atelier

 

 

Zu Gast in meinem Atelier


 obwohl es noch immer Ordnungsämter geben soll, die das anders sehen wollen.

Ich stamme noch aus der Generation die gegen die Ordnungsämter kämpfen mußten und erinnere mich noch an die diversen Polizeireviere. (Einst wollte mich ernsthaft ein Idiot vom Amt in das Gewerbe der "Volksbelustigung" einordnen. )

Die Liste der einflußreichen Künstler, die einst auch auf Strassen und Plätzen arbeiteten, ist lang und wenig bekannt. Selbst Johann Wolfgang von Goethe hat auf den Plätzen die Menschen mit seinen Scherenschnitten erfreut.

Für einige Künstler war die Strasse ein Sprungbrett des Erfolges, für viele der Anfang vom Ende der Künstlerlaufbahn.

Für einige war es eine freie Entscheidung auf die “Strasse” zu gehen und sie sind im Innersten frei geblieben.

Für andere war Weg auf die “Strasse” schlicht eine Notwendigkeit um Künstler zu bleiben. Hätte ich nicht das Leben auf der Strasse gewählt, wäre ich heute sehr wahrscheinlich nicht mehr Künstler. Leben und Arbeit ist für mich nicht zu trennen.

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Mein Atelier hat große Fenster, aber die Heizung ist kaputt.

 

Das Wirken auf Straßen und Plätzen stimuliert nicht nur, es bringt zwangsläufig allerlei Unbill mit sich. Das größte Unbill ist zweifellos das Wetter. Aber lieber mit schlechtem Wetter leben, als ganz ohne Wetter. Ich beneide keineswegs jene die in Büros oder Fabriken leben.

Der Wetterbericht selbst hat doch seit langem kaum noch die Funktion die er einst hatte.

Der Wetterbericht half den Bauern, als sie noch keine "Landwirte" waren, bei Saat und Ernte. Auch Fischer und Bauleute waren auf den Wetterbericht angewiesen. Heute braucht der Mensch den Wetterbericht nur deshalb, um überhaupt zu wissen, wie das Wetter eigentlich war.

(Im Winter ziehe ich allerdings das Wetter im Süden vor.) 

Das Schlimmste am Winter in Deutschland ist nicht die Kälte sondern die Nässe und der Mangel an Licht.

Mir tun immer die Schüler leid, die schon vor Sonnenaufgang auf der Straße stehen müssen und häufig erst bei Sonnenuntergang wieder nach Hause kommen. Ist es doch nach Beendigung der Hausarbeiten in der Regel bereits schon wieder dunkel.

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 Mein Atelier hat ein Toilettenproblem.

Ein anderes, gravierendes Problem sind die Toiletten. Öffentliche Anlagen haben die Eigenart,dass sie ziemlich rar sind und dann entweder viel kosten oder ekelerregend dreckig sind. Für einen Künstler, auf Straßen und Plätzen daheim, ist es also lebenswichtig in der Nähe einen befreundeten Cafe´ oder Kneipenwirt zu haben. 

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 Ich bin ein bekannter Künstler.

 meine Anhänger sind auf der
 ganzen Welt verstreut.

Ein Künstler auf der Strasse kann nur einen stillen Bekanntheitsgrad erreichen.  Er kann niemals auf vergangene Erfolge zurückgreifen, sich ausruhen auf dem was er einmal geschaffen hat. Auch wenn mir einmal eine wunderschöne Arbeit gelingt, nach einer halben Stunde ist schon niemand mehr da der sich daran erinnert, oder treffender gesagt: Wer sich daran erinnert, ist nicht mehr da. Jedesmal fange ich von vorne an. Jedesmal muß ich aufs neue überzeugen.

Wer mich malen oder zeichnen erlebt, urteilt mich nach dem was er gerade sieht.

Für die meisten meiner "Kunstkritiker" ist das Bild, welches sie gerade sehen, das Erste und Einzige das sie kennen und jede meiner Bewegungen wird peinlich genau verfolgt. (Natürlich habe auch ich mit der Zeit hie und da einen kleinen Fan-Club.)

 

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